29.03.2010

Letters of another me

Gewisse Leute müssen ja anscheinend träumen, um sich einfach so ganze Geschichten vorzustellen, bei mir liegt sowas jedoch an der Tagesordnung. Weil ich gerade Zeit hatte habe ich diese eine Geschichte mal aufgeschrieben.

Es sind Briefe, die ich von einer völlig fremden Person bekomme. Vielleicht bin ich auch die Autorin dieser Briefe. Sowas verliert sich in meinem Kopf immer ziemlich schnell. Und es ist der Beweis dafür, dass ich in meinem Kopf durchaus nicht nur Chrüsimüsi und Schabernack habe. Obwohl das schon überwiegt.
Ich fange mit dem ersten Brief an und höre mit dem letzten Brief auf.
Wenn ich mehr Zeit hätte, würden wahrscheinlich noch mehr Briefe aus meinem Kopf aufs Papier kommen. Hab ich aber nicht. Und später weiterzuschreiben hat keinen Sinn, weil dann der Zauber verloren wäre. Ausserdem schreibe ich nur einmal pro Jahr sowas kitschiges.
Lest es lieber schnell, bevor ich es wieder lösche!


04.05.2004
Ich bin von zu Hause abgehauen.
Einfach so. Hab meine wichtigsten Sachen in einen Rucksack geschmissen und bin losgelaufen.

Auf den Küchentisch habe ich einen Zettel gelegt. Habe darauf geschrieben, dass ich für unbestimmte Zeit weg bin und nicht weiss, ob ich überhaupt wieder komme. Sie sollen sich keine Sorgen machen.
Ich werde sie anrufen, sobald ich weit genug bin.




23.06.2004
Ich habe heute zu Hause angerufen. Nachdem ich vor 3 Wochen einen Brief geschickt hatte, in dem ich versucht habe zu erklären, weshalb ich ausgerissen bin.
Am Telefon waren alle ganz aufgelöst. Sie verstehen nicht, wieso ich gegangen bin. Sie sagen ich hätte doch alles gehabt. Eine Familie die mich liebt, Freunde auf die ich mich verlassen kann, eine abgeschlossene Ausbildung und gute Aussichten auf einen super Job.
Stimmt, hatte ich alles. Wahrscheinlich war genau das der Grund, wieso ich nochmal vollkommen neu Anfangen wollte. Alles haben ist langeilig. Ich will alles nochmal neu haben. Alles so aufbauen, wie ich es will.
Wie bei einem Computerspiel, welches man ein zweites Mal spielt und viel schneller ist, weil man die Fehler, die man beim ersten Mal gemacht hat nicht noch einmal macht.
Ich hätte nicht anrufen sollen, der Brief hätte gereicht. Ich kann ihnen die Fragen ja doch nicht beantworten. Es ist einfach so.


30.06.2004
Ständig auf Achse, von Ort zu Ort. Ich habe so viele schöne Dinge gesehen auf meiner Reise. So viele gute Menschen habe ich kennengelernt. Nur schon Deutschland.
Egal ob zu Fuss oder per Anhalter, ich bin nie alleine.
Ich habe alles aufgegeben, habe nichts. Ich habe von meinem Ersparten kaum etwas angerührt. Die Leute lassen mich bei ihnen übernachten, sie geben mir zu Essen, sie schenken mir ihre alten Kleider und lassen mich meine Wäsche bei Ihnen waschen. Und all das tun sie freiwillig, weil es ihnen irgendwie gut tut. Meine einzige Bezahlung ist meine Gesellschaft und die Geschichten, die ich erzählen kann. Manchmal packe ich auch mit an, wenn es irgendwas zu erledigen gibt. Wenn man aus freien Stücken Geld für jemand anderen ausgibt, um ihm damit zu helfen, fühlt sich das viel besser an als wenn man sich selber etwas kauft, erzählen mir viele.
Ich habe sowieso jegliche Relation zu Geld verloren. Keine Miete, keine Krankenkasse, keine Rechnungen. Ich fühle mich so frei wie noch nie und bin doch abhängiger als jemals zuvor. Was kommen mag soll kommen, ich bin bereit.
Jetzt wo ich mich von allem befreit habe kann ich wieder anfangen etwas aufzubauen.


17.02.2006
Ich arbeite jetzt bei Katrin an der Tankstelle. Eigentlich sollte sie nur ein kleiner Zwischenstopp auf meiner Reise sein, doch irgendwas hält mich in diesem Ort gefangen. Vielleicht sind es die Häuser mit ihren kleinen schwarzen Schieferplatten, vielleicht die Wälder mit ihren Bächen und kleinen Seen. Vielleicht aber auch nur der Zufall, dass die erste Person, die ich nach einem Job gefragt habe mir gleich einen geben konnte. Ich wohne weiterhin bei ihr, zahle jetzt aber Miete. Angemeldet habe ich mich hier auch, sonst dürfte ich ja nicht arbeiten.
Katrin findet die ganze Bürokratie total stressig und mühsam, mir ist es gleichgültig.
Die Tankstelle ist der ideale Ort, um langsam wieder sesshaft zu werden. Ich sehe täglich Reisende und kann sie nach ihren Geschichten fragen. Mittlerweile verstehe ich die Leute etwas besser, die mich während meiner Reise bei sich aufgenommen haben. Die wahren Geschichten anderer lassen sich mit Geld nicht bezahlen.
Ich werde nicht ewig hier bleiben, aber es ist gut für den Moment.




19.11.2007
Natascha hat Filzläuse, man das ist so ekelhaft. Das sieht aus als hätte sie kleine Kackhaufen von Minitieren auf der Muschi! Wenn die Tussi nur einmal in meinem Bett pennt oder ich einen ihrer Kunden übernehmen muss kotz ich ihr ins Frühstück.
Der Job an der Tanke ging gut und mit Katrin war auch alles top. Nur irgendwann bin ich dann auf einem Berg voll Schulden aufgewacht.
Ich bin getürmt. Noch am selben Tag.
Von der Tankstelle aus hat mich Peter mitgenommen. Er hat mir den Job hier angeboten. Mein Wunsch war es zwar nicht, als Prostituierte zu arbeiten, aber so konnte ich wenigstens innert kurzer Zeit meine Schulden abbezahlen.
Ich trau mich nicht, mich bei Katrin zu melden.
Die Mädels hier sind echt süss und das Leben in einer Stadt hat mir irgendwie auch gefehlt.




03.12.2007
Gestern habe ich Katrin angerufen.
Meine Eltern waren da. Sie haben durch irgendeinen Zufall mitbekommen, dass ich an der Tankstelle arbeite. Wahrscheinlich habe ich mit einem meiner Verwandten oder Freund meiner Eltern geredet ohne es zu merken. Sie sind extra 6 Stunden gefahren um dann zu erfahren, dass ich weg bin.
Ich bin froh, habe ich Katrin nicht früher angerufen.
Ich schäme mich nicht für meinen jetzigen Beruf. Aber mein Vater hätte sich geschämt. Für eine Tochter die er eigentlich gar nicht mehr hat.
Katrin versteht mich zwar auch nicht, aber sie stellt keine Fragen. Sie ist glücklich, dass es mir gut geht und dankbar, dass ich meine Schulden bei ihr abbezahlt habe.
Was ich mache und wo ich bin habe ich ihr vorsichtshalber auch nicht erzählt, aber sie hat jetzt meine Nummer.




21.04.2008
Mein Vater ist vor drei Wochen bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Katrin hat es mir erzählt.
Ich wäre zur Beerdigung eingeladen gewesen, aber ich wollte nicht hingehen. Ich wollte meinen Vater so in Erinnerung behalten, wie er war und nicht wie ihn mir die anderen an seiner Beerdigung geschildert hätten.
Ausserdem hätte sich wahrscheinlich eh alles nur um mich gedreht. Auf einer Beerdigung soll man der Toten gedenken und nicht die Lebenden mit Fragen löchern.
Ich habe mir wieder meinen Rucksack geschnappt und bin losgelaufen. Ich hatte schon beinahe vergessen, wie gut es sich beim gehen nachdenken lässt.




18.06.2008
Ich habe Krebs.
Es wäre mir wohl nicht so schnell aufgefallen wäre, wenn ich nicht die ganze Zeit zu Fuss unterwegs gewesen wäre. Man stellt anscheinend viel schneller fest, dass dem Körper etwas fehlt, wenn man ihn Tag für Tag fordert hat mir eine der Schwestern gesagt.
Ich muss nun eine Chemo machen.
Ich habe mich bei einem der Schwesternhäuser eingemietet, für die Zeit wo ich grad nicht im Krankenhaus sein muss. Glücklicherweise habe ich während meiner letzten Reise alle laufenden Versicherungen und Krankenkassen weiter mit meinem Ersparten bezahlt.
Die Ärzte meinen ich hätte gute Chancen wieder auf die Beine zu kommen aber ich glaube ihnen nicht.
Das ist wohl der Preis, den ich dafür zahlen muss so viele Menschen verletzt zu haben. Ich habe bereits Briefe aufgesetzt, die eine befreundete Schwester losschickt wenn ich gestorben bin. Auch einen für dich.




14.03.2009
Das schlimmste habe ich überstanden.
Ich wohne immer noch in der gleichen Wohnung. Die Vermietung drückt ein Auge zu, weil die Schwestern eigentlich die einzigen Freunde sind, die ich hier in der Stadt habe. Ausserdem bin ich gerne in der Nähe des Krankenhauses. Früher hatte ich Angst vor solchen Einrichtungen. Heute ist es eine Genugtuung, neben einem Krankenhaus wohnen zu können ohne irgendwelches Unwohlsein zu verspüren.
Ich arbeite auch wieder. Diesmal im Büro einer Autowerkstadt.




29.03.2010
Ich bin glücklich.
Wirklich glücklich. Ich habe einen Menschen an meiner Seite, den ich über alles liebe. Kennengelernt habe ich ihn gleich das erste Mal, als ich in der Stadt war. Er war zu Beginn mein behandelnder Arzt.
Wiedergesehen habe ich Matthias dann auf einer Party im Schwesternheim letzten Frühling. Ich wohne jetzt bei ihm und seinen Eltern.
Seine Eltern haben sich letztens ein Haus auf den Malediven gekauft, wo sie wahrscheinlich noch diesen Sommer endgültig hinziehen. Dann haben wir das Haus für uns.
Wobei man sich in diesem Haus sogar einsam fühlen kann, wenn 12 anderen Leute herum wuseln, so gross ist es.


Ich habe wieder angefangen, Kontakt zu meinen Zurückgelassenen in der Schweiz aufzunehmen. Manche wollen nichts mehr von mir wissen, was ich nur zu gut verstehen kann, andere erzählen mir von ihrer Suche nach mir.
Meine Mutter und meine Schwester werden mich in zwei Monaten hier besuchen. Obwohl ich mich sehr freue, sie zu sehen habe ich etwas Angst vor den Fragen, die sie mir unweigerlich stellen werden. Besser gesagt ich habe Angst vor ihren Reaktionen auf meine Antworten.


Vielleicht werde ich auch mal wieder in meine Heimat reisen, aber das ist steht noch nicht konkret in Planung.
Das erste Mal in meinem Leben fühle ich nicht diese innere Unruhe. Ich habe nicht das Gefühl, irgendwann weiterziehen zu müssen.


Es ist Lustig, ich führe ein Leben, von dem nie geträumt habe. Ich bin losgezogen um mein Leben selber neu zu erbauen und habe die Kontrolle dadurch völlig verloren. Wirklich viel zu meinem jetzigen Glück habe ich schliesslich nicht beigetragen.
Durch mein Losziehen habe ich das Schicksal die Karten lediglich neu mischen lassen.
Ich könnte genauso gut in der Gosse leben, oder tot sein.


Man kann sich zwar ein neues Leben an einem anderen Ort aufbauen, aber planen kann man es unmöglich.

Ich danke dir, für das lesen meiner Briefe und wünsche dir von Herzen alles Gute. Wenn du einmal vorbei kommen möchtest, tu das. Du bist herzlich eingeladen.
Denn obwohl du mich gar nicht kennst, kennst du mich wahrscheinlich besser als jeder andere Mensch.
Ich kann meiner Familie und meinen Freunden zwar die Geschichten von damals erzählen, aber wie ich mich zu der Zeit gefühlt habe, weisst du vielleicht sogar besser als ich.
Meine Adresse findest du auf der Rückseite des Umschlages.


Gib deine Liebe jedem den du triffst, denn sie ist unerschöpflich.


Auch in meinem Kopf herrsch gewurste.

23.03.2010

Päff Pfäff

Ich habe einen neuen Berufswusch – Ich will jetzt Pfarrer werden.

Oder Pfarrerette oder Pfarröse, oder wie sich die weibliche Form vom Pfarrer halt nennt.


Ich mein, die haben doch jetzt voll so den Pfarrermangel wahrscheinlich. Irgendwer muss doch die freigewordenen Stellen besetzen, wo die doch alle rausgeschmissen werden, oder untertauchen müssen.


In der Kirche hat man ja seit jeher Erfahrung mit untertauchen. Schliesslich wird ja jedes neue Mitglied zuerst mal Probeweise untergetaucht, um zu sehen ob es für später eventuell nötige Untertauchmanöver geeignet ist.
Je mehr der Balg dabei brüllt, desto weniger taugt er sich als Pfarrer.


Ich müsst mich da glaub erst mal erkundigen, ob ich bei meiner Taufe grossen Klamauk gemacht habe. Ich bewerb mich da schliesslich nicht, wenn ich von vorneherein ungeeignet bin.


Wenn ich dann erst mal Pfärre bin leg ich mir als allererstes ein weites Gewand und ein schickes Käppi zu.
Ich hoffe den Teppich muss ich mir nicht selber kaufen, aber ich gehe mal stark davon aus, dass es ganz im Interesse der Kirche liegt, mir einen möglichst grossen zu besorgen, damit ich da reichlich drunter kehren kann.

In meinem von der Kirche gestellten Haus werde ich Partys zur Verkostung des Messeweins schmeissen und mein weites Gewand wird gefüllt sein mit Gras versetztem Weihrauch, den ich an die Jugendliche meiner Gemeinde verticke.
Die Beichten, die die Leute bei mir ablegen werden, notiere ich mir, um die besten später unter einem Pseudonym zu veröffentlichen und Zuviel Kohle damit zu machen. Ausserdem lasse ich sie zur Busse keine Rosenkränze beten, sondern mein Haus sauber machen, nach den Messeweinverkostungspartys.
Wenn ich grad nix zu tun habe, presse ich Oblaten aus reinem Koks, die ich an die Banker in meiner Gemeinde verteile – gegen eine kleine Spende versteht sich.
Wenn am Sonntag mal wieder nur die alten, halbtauben Ömis und Öpis die Kirche besuchen, lasse ich sie Kirchenlieder zur Melodie von 666-The Number of the beast singen und kritzle nachher die Gesangsbücher mit schweinischen Sprüchen voll und klebe Bilder von nackten Männern und Frauen rein.
Ausserdem stelle ich vor dem Gottesdienst alle Uhren vor, damit er schneller vorbei ist.


Das Konflager würd ich in Ibiza stattfinden lassen und die Kirche einmal jährlich an einen Swingerclub vermieten.


Ich glaub ich wär eine verdammt gute Pfärre. Sollte die Polizei meinem Treiben jedoch auf die Schliche kommen und es nicht billigen, obwohl ich doch Pfärre bin, muss ich mir trotzdem keine Sorgen machen.
Die Kirche holt mich da schon raus.

Schliesslich sind all diese Vergehen in meinen Augen nicht halb so abscheulich und unverantwortlich wie der Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Da drücken die obersten Häupter schliesslich auch ihre sieben Hühneraugen zu und lassens grad nochmal so durchgehen. Der Schuldige muss sich nicht mal vor Gericht verantworten, weil die Kirche ja anscheinend ihre eigenen Bestrafungen hat.


An alle Bösewichte dieser Welt: Werdet Pfarrer und ihr braucht euch nie mehr vor irgendwas ausser vielleicht dem Rosenkranz zu fürchten.


Diese Kirchgemeinde hat sogar das Dach ihrer Kirche an das schicke Käppi von ihrem Pfarrer angepasst. Hut ab!

17.03.2010

Grütze

Mir ist soeben aufgefallen, dass die Menschen, die sich beim Radio irgendwelche Lieder wünschen meistens total plemplem sind. Erst grüssen sie irgendwelche Leute, die wahrscheinlich grad neben ihnen hocken um sich dann ein Lied zu wünschen, was sowieso jeden Tag mindestens dreimal gespielt wird.



Wieso grüsst nie jemand den Gadaffi oder den Samichlaus? Ich mein die waren doch stets nett zu uns, und wenn wir in Zukunft immer schön artig sind, dann werden die auch weiterhin nett zu uns sein.
Oder den Wilhelm Tell, unseren Nationalhelden, warum kommt nie jemand auf die Idee den mal zu grüssen?


Wahrscheinlich gibt es total viele mehr oder weniger berühmte Leute, die tagtäglich vor dem Radio hocken und darauf warten, dass sie gegrüsst werden. Und dann werden sie depressiv, ja depressiv. Weil sie keiner jemals grüsst und ihnen schon gar kein Lied wünscht.
Der Adolf sitzt bestimmt auch mit zwanzig Leuten, die alle zwei verschiedene Kopfhörer anhaben, in irgendeinem Bunker und hört alle Radiostationen des deutschsprachigen Raumes, damit ers auch ja nicht verpasst, wenn ihn einer grüsst.
Der war ja schon immer so Grussfixiert.


Auch sollten die Grüssenden ihre Grüsse gefälligst mal etwas privatisieren, damit sich auch wirklich sicher sein kann, dass nicht irgendein anderer Heiri aus dem Taubental gemeint ist.


Wahrscheinlich gibt’s tausende Fridas auf der Welt, die man grüssen könnte aber wenn man sagt:
„Ich grüsse die Frida, der ich immer die Socken von der Wöschleine stibitze, weil mir ständig die Teesiebe kaputt gehen und ihre Socken so fein schmöcken wenn man sie ins heisse Wasser tunkt.“ , dann weiss die Frida bestimmt, dass sie gemeint ist und das Mysterium ihrer verschwindenden Socken hat sie auch gleich geklärt bekommen.


Oder: Ich grüsse den Fritz und wollte mich nochmal bedanken für den Waschbär, den er mir zum Geburtstag geschenkt hat.


Auch gut: Ich grüsse den Mörgeli und wollte ihm auf diesem Weg nochmal sagen, dass ich ein totaler Verehrer von ihm bin und wünsche mir „Fuck you“ von Lily Allen.


Sowieso sollten die Leute mal mehr darauf achten, dass ihre Grüsse und die Liederwünsche überhaupt zusammenpassen.
Man kann ja schlecht den Sven Väth grüssen und sich dann vom Trio Eugster „Oh läck du mer“ wünschen, oder mit dem Gruss ans Grosi „Hyper, hyper“ von Scooter losschicken.
Geht doch nicht sowas.


Schöner wär doch zum Beispiel sich für einen Kranken etwas von „Get well soon“ zu wünschen. Für das Geburtstagskind dann etwas von „Cake“, für Magersüchtige etwas von „Fat Boy Slim“, für die Katze etwas von „Eek a Mouse“ und für den schwulen Nachbarn was von „Eisenpimmel“.


Für mich gäbts übrigens auch ganz viele Lieder, die ihr euch mit einem lieben Gruss an mich wünschen könntet!
Zum Beispiel:
- Eels – My beloved Monster
-Beatsteaks – Monster
- Culcha Candela – Monster
- Lady Gaga - Monster
usw.


Das würde mich total happy machen.


Happy macht mich heute übrigens auch eine ominöse Tafel schokolade, die sich urplötzlich in meiner Tasche materialisiert hat. Schokolade macht mich eh immer glücklich.


Mittlerweile hab ich zwar herausgefunden, von wem sie ist, nicht aber ob es ein versteckter Hinweis darauf ist, dass diese Person noch gratis Billets fürs Cranberry Konzert heute Abend hat.
Es ist nämlich ne Sportschoggi mit Cranberrys. Total lecker – total gut und gratis Tickets für heute Abend wären phänomenal.
Will mir jemand eins schenken? Ich tausche gegen Schokolade.


Es grüsst euch ganz herzlich – das Simonster


Entweder männlicher Monster, Akkusativmonster oder weibliche Monster. Aber sächlich sind Monster laut Word niemals nie.

Mit diesen Namen könnt ihr mich im Radio von mir aus auch grüssen, nur weiss ich dann nicht, dass ich gemeint bin.

Das Word spinnt schon ein bisschen. Kennt nicht mal das Wort Simonster - F-R-E-C-H-H-E-I-T!

16.03.2010

Blend it, Barbie!

Ich kann nie lange böse sein, weder mit mir, noch mit sonst irgendjemandem.

Deshalb kann ich auch innerhalb von einem Tag einmal was erzählen, was mich unglücklich macht und im gleichen Zug schon die Geschichte von dem was mich glücklich macht im Kopf haben.


Gestern ist mir nämlich eine Geschichte wieder eingefallen, die mir mal erzählt wurde. Die Pointe von dieser Geschichte ist so unglaublich gut, dass ich mich selber echt beherrschen muss, sie erst am Schluss zu bringen.


Wer jetzt gleich zum Schluss hüpft, um die Pointe zu lesen kann mich auch gleich mal kreuzweise und muss gar nicht erst in Erwägung ziehen meinen Blog nochmal zu besuchen. Ich geb mir nämlich echt Mühe, zwischen Startsatz und Pointe was inhaltlich Schönes einzufüllen.
Is manchmal gar nicht so einfach sag ich euch.


Aber heute fällts leicht.


Die Geschichte spielt an einer Geburtstagsparty.
Ihr kennt das. Menschen, die eigentlich nicht singen können freuen sich über die Gelegenheit, in einer Gruppe von Gleichgesinnten ein Lied mit gut merkbarer Melodie und einfachem Text in voller Lautstärke und zum Leidwesen des gefeierten zum Besten zu geben.
Solche, die wirklich singen können halten sich brav zurück oder singen absichtlich falsch mit.


Ausserdem gibt’s Geschenke. 2-3 wirklich tolle Geschenke, die meist von wirklich guten oder wirklich kreativen Freunden stammen oder aber bis ins kleinste Detail diktierte Wunschgeschenke sind.
Dann gibt’s den Rest der Geschenkflut.
Geschenke, die einfach geschenkt werden, weil man ja eingeladen wurde und Geschenke, die von Leuten gebracht werden, die einfach auftauchen und man selber gar nicht wirklich kennt. Meist übertrifft die Scheusslichkeit solcher Geschenke sogar die Geschenke von Freunden, die einem absichtlich extrem schreckliche Geschenke besorgt haben um sie entweder selber los zu werden oder um einen zu ärgern.


Und dann gibt es da noch die Gruppenschenker. Gruppenschenker haben meistens einen Anführer, der die Idee hatte und sowieso alles organisiert. Der Rest sind dann die anderen, die einfach zu faul sind sich selber etwas einfallen zu lassen oder die an Geldknappheit leiden und immer noch nicht verstanden haben, dass der materielle Wert eines Geschenkes nichtig ist.


Meist wird die ursprünglich originelle Idee des Initianten durch die anderen Gruppenschenker verhunzt, was Gruppengeschenke fast immer in Disaster auslaufen lässt.


So lässt sich auch die Geschichte von der ich euch eigentlich mal erzählen wollte erklären. Initiant hat tolle Idee mit Hintergrund, Gruppenschenker verhunzen das Ganze, das Geschenk verliert all seine Bedeutung um dann eine neue, ziemlich banale Bedeutung zugeschrieben zu bekommen.


Geburtstagskind packt umringt von der schenkenden Guppe und den restlichen Partygästen eine Gummisusi aus, die er sogleich aufpusten muss.
Voller Begeisterung (achtung Ironie) fängt dieser an zu pusten, bis er dem peinlichen Treiben mit folgendem, Preisverdächtigen Pointenabschlusssatz ein Ende setzt:
„Die Puppe ist kaputt, die hat ein Loch.“

 
Würd ich mich jetzt persönlich freuen über sowas.

How to make a Monster unhappy

Ja, ihr könnt mich auch unglücklich machen.

Aber ich wäre ja bescheuert euch hier zu erzählen, wie ihr das anstellt. Es gibt schliesslich auch Menschen auf der Welt, die mich nicht mögen (nein, das ist keine Meiner eigenen Aussagen sondern etwas, was ich mal aufgeschnappt habe)und denen will ich ja keine Gebrauchsanweisung liefern.

Ich kann euch aber erzählen wie ich mich selber auf die Palme bringe. Alles was ich dafür zu tun brauche ist – gar nichts.
Am Sonntag ist etwas passiert, was zuerst nicht sonderlich spektakulär erscheinen mag. Ich bin umgefallen.
Wer mich ein wenig kennt weiss, dass ich sowas mindestens einmal im Monat tue. Sei es die rutschige Unterlage, der von irgendwas abgelenkte Blick, der die Stufe einfach mal kurzzeitig ausblendet oder die Fussgelenke, die zwischendurch mal den Dienst verweigern.
An all das hab ich mich gewöhnt und bin auch gewillt mit den Blessuren und Schürfungen, die daraus resultieren zu leben.
Aber am Sonntag bin ich in meinem Zimmer umgefallen!
In meinem Zimmer, wo ich die meines Wissens einzige Kreatur bin, die noch aufrecht gehen kann. Dort wo ich nur aus dem Grund nicht von der Türangel zum Bett springen muss, weil ich genau weiss, wo was liegt und wo ich hin stehen darf. Dort wo zum Glück alles mit Kleidern gepolstert ist, damit der Sturz nicht allzu viel Schaden anrichtet.
Deshalb ist zum Glück auch weder dem Zimmer noch mir irgendwas passiert.
Aber meine Königsdisziplin, die hab ich verloren.

Ich höre schon die Stimmen, die sagen:“Siehste, jetzt räum halt mal gscheit auf!“
Leider würde das nix bringen, weil der Grund für meinen Fall nämlich meine Ohren waren. Oder das was zwischen Ohr und Hirn ist, oder mein Hirn selber. So genau weiss ich das noch nicht.
Ich weiss nur, dass mir momentan kontinuierlich schlecht ist, ich mich schummrig fühle und es mir schwer fällt geradeaus zu laufen.
Mit anderen Worten: Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen könnte.


Mein Gleichgewichtssinn macht Ferien, nur blöderweise ganz ohne mich.
Falls ihn also jemand sehen sollte, darf er ihn zuerst zünftig verhauen und ihn mir dann zurück bringen.

Sowas macht mich nicht glücklich.
Noch unglücklicher wird mich wahrscheinlich nur der Besuch beim Onkel Doktor machen, der mir erzählen wird, dass all die Mätzchen, die mein Körper in letzter Zeit so macht in keinem Zusammenhang stehen und einfach so hingenommen werden müssen.


Wenn es etwas Schlimmeres gibt als krank zu sein, dann krank zu sein und nicht zu wissen, weshalb.¨




08.03.2010

How to make a monster happy Pt4

Quitschen statt quengeln
Monster fahren gerne Auto- besser gesagt Monster lassen sich gerne in Autos herumfahren. Wer mich schon mal auf einem Velo oder sonst irgendeinem Gefährt gesehen hat, dürfte wahrscheinlich auch ganz froh darüber sein, dass ich nicht selber zum Lenkrad greife.
Am Samstag wurde auch gefahren und zwar nach Davos. Inklusive Zwischenhalt auf dem Pannenstreifen und 180Grad Wendung, um das Ziel schliesslich nach guten 6 Stunden zu erreichen. Man muss dazu sagen, dass die Strassen so zugeschneit waren, dass mehr als 80km/h schlicht und ergreifen nicht umsetzbar waren.


Das Resultat einer solchen Autofahrt können ungefähr zwei Dinge sein – ein Magengeschwür in der Form und Grösse einer Grapefruit oder aber völlige Abgedrehtheit.


Natürlich hätten wir uns aufregen können, als wir zuerst eine ziemliche Strecke in die komplett verkehrte Richtung gefahren sind, natürlich hätte ich Angst vor einer Fahrt mit einer beinahe einschlafenden Fahrerin haben können, natürlich hätten die Abstecher auf dem Pannenstreifen unser Blut in Wallung bringen können und natürlich hätte das Schneegestöber auf den Sack gehen können.


Haben wir aber nicht, hatte ich nicht, hat es nicht und tat es nicht.


Stattdessen haben wir gesungen, gejohlt, geklatscht, gegrölt und Tränen gelacht. Schlussendlich waren wir beide hellwach und verdammt gut drauf.


Was ich mit dem Ganzen eigentlich sagen will: Lacht doch mal – und zwar über eure Fehler.
Das macht nämlich extrem glücklich, ist zudem enorm amüsant und beugt Magengeschwüre vor.
Ausserdem regen mich Leute, die sich über alles und jeden aufregen immer auf.

 

03.03.2010

How to make a monster happy Pt3

Wenn ihr an mir vorbeifahrt macht ihr mich glücklich - echt jetzt!
Ich wusste ja, dass die Mellingerstrasse die meist befahrenste Strasse im Kanton Aargau ist, aber dass ich auf dieser Strasse innerhalb von 5 Minuten 3 Leute sehen kann die ich kenne, find ich doch schon erstaunlich.

Das ist heute Morgen nämlich so geschehen.
Ich stand an der Bushaltestelle, als der Alex in einem Etavis-Auto an mir vorbeifuhr. Bei den Etavis-Autos schau ich übrigens immer ganz genau rein, weil ich ja mal da gearbeitet habe und dementsprechend die Etavis-Menschen kenne.


Das zweite Auto war ein schwarzer Toyota Celica.
Man kann sich an der Mellingerstrasse eigentlich ziemlich sicher sein, dass in eben diesem Auto immer der Dejan hockt. Meistens hupt der auch, wenn er mich sieht oder mich über die Strasse lässt. Dejan war übrigens mal mein Nachbar.

Als ich dann endlich mal im Bus war und gen Bahnhof tuckerte sah ich ein Auto aus dem Fenster, was man von hinten ziemlich leicht erkennt, wenn mans einmal gesehen hat. Ein schwarzer Oasiskleber auf der Heckscheibe eines roten Autos ist im Raum Baden ziemlich einzigartig. Vor allem, wenns ein Zürcher ist.
Der Fahrer heisst Fabian und war anscheinend zu sehr auf die rote Ampel konzentriert als dass er mein energisches Winken hätte bemerken können.


Wer mich kennt weiss, dass ich ein absoluter Morgenmuffel bin. Aber es macht mich glücklich schon früh am Morgen Menschen zu sehen, die ich kenne und vor allem mag.


Noch glücklicher würde es mich übrigens machen, wenn ihr mich mal mitnehmen würdet. Ich will nämlich immer an den Bahnhof und der Bus kommt immer zu spät.
Heute Morgen hab ich den Zug schlussendlich auch verpasst, was mir aber egal war, weil ich gut gelaunt war.


 
Das ist auch ziemlich abgefahrn!

02.03.2010

How to make a Monster happy Pt2

Na, wer erräts, wer weisses?
Keiner?
Ja, du da hinten mit dem gelben Shirt.
Nein, Nilpferde machen mich nicht sonderlich glücklich. Nein auch Emus nicht. Was? Affen? Affen glaub am allerwenigsten.
Obwohl... Die Wörter gefallen mir. Das Wort Emu macht mich schon halbwegs glücklich. Wenn man das Ganze jetzt noch in ein vollkommen bescheuertes Schimpfwort packen würde täte es mich sehr wohl glücklich machen.

Du EmuPflock!

Nagut ich war auch schon kreativer was Schimpfworterstellung angeht.
Glücklicherweise gibts ja schon so viele davon, dass ich meistens gar keine neuen erfinden muss.
Hier ein paar Schimpfwörter und Phrasen, mit denen ihr mich glücklich macht, wenn ihr sie benutzt - vorausgesetzt ihr beschimpft nicht mich damit!

-Charterfluglandeklatscher
-Analofant
-Tumme Hagel
-Spacko (Spack)
-Pflock
-Pfoschte
-Arschgiige
-Armlüchter
-Arsch mit Ohre
-Opfer
-"Du hesch en Chopf wine Berghütte - Hoch obe und primitiv igrichtet."
-Globivogel
-Halbschueh
-Mongo
-Kanarievogelfigger
-Birewixer (optional auch "pearwanker")
-Schnäbichätscher
-Schnäbipeter
-Tätschchopf
-Tummi Nuss
-Tubel
-Vollidiot
-Gumsle
-Geischtigs bsetzt-Zeiche
-Reserverad
-Tulpefoifi
-Evolutionsbrämse
-Gsicht fürs Radio
-Hackfrässi
-Kanacke
-Bananebuur

So. Mehr fallen mir im Moment nicht ein. Wenn ihr Erweiterungen habt, dürft ihr diese gerne vorschlagen und ich werde dann entscheiden, ob mich diese Wörter auch glücklich machen.
Zum Schluss noch mein absolutes Lieblingsschimpfwort im Moment:
Nilpe.


Mikrowellen find ich übringes auch super, aber glücklich macht mich eigentlich nur das Essen darin.

01.03.2010

How to make a Monster happy

Eigentlich bin ich ja von Natur aus schon ein sehr glückliches Monster.
Man kann mich aber tatsächlich noch glücklicher machen. Wie das geht will ich euch in den nächsten Tagen mal vorstellen.
Wäre im Grunde genommen nämlich ganz einfach.
Vielleicht machts euch ja auch glücklich.

Ah und das ist keine Aufforderung mir irgendwas zu schenken! Geschenke an Geburtstagen und Weihnachten sind zwar erlaubt, machen ein Monster aber nicht unbedingt glücklicher.

Glücklichmacher Nr.1:

Schöne Tischörts!

http://www.cottonable.com/2009/10/lets-get-mustached-gloriously-with-no-star-tee-shirts/

Schnäuze sind sowieso voll gut und so und auf Shörts sind Schnäuze noch besser. Die machen allgemein gute Shörts. Ich freu mich übrigens auch, wenn ihr solche Shörts tragt, dann find ich euch nämlich sowieso besser wie vorher!

http://www.threadless.com/product/853/The_Day_The_Fire_Brigade_Went_On_Strike

Tüüüttüüüt. <3


Ich bin nur schon vom Anschaun dieser Bilder glücklich geworden. Ihr auch ein bizeli?