11.05.2010

Familienfest

Einmal im Jahr lädt die Familie zum Fest.

Alle reisen sie an, egal ob von der Insel oder vom Festland wo das Fest bis anhin immer stattfand.
Tanten, Onkel, Cousinschaft und deren Eltern die wiederum als Tanten und Onkel gelten.

Auch Geschwister und deren Kinder sind mit von der Partie und hoffen dank der ausgedruckten Facebookprofile dem Namenskauderwelsch der Deutschen, Engländer und Welschen Einhalt zu gebieten. Allerdings funktioniert nichts so gut wie Tante Irmgards Polaroids auf denen sie adrett die Namen der abgelichteten notiert hat.


Kuno hat ihr aus Jux mal einen Asteroid geschenkt, den sie mangels Namensgedächtnis mit Asterix von Kuoni beschriftet hat. Bis heute wartet sie auf den Brocken in Orginalgrösse, der sie zu fernen Ufern geleitet so wies sich für den etwas mächtigen Sohn eines Reiseveranstalters nun mal gehört.


Nun gilt es erst die Hände zu schütteln, die Namen nicht miteinander zu vermixen und dem Barkeeper zu sagen, er solle das Getränk doch bitte rühren.
Rührend ist dabei auch jedes Mal der Anblick des kleinen Kurts, der sich weigert seinen Namen kundzutun und kurzum Nutzen zieht aus des Nebenmanns Leid.


Wird der neue Freund der Schwester zurechtgewiesen, er solle doch das Festmahl, das er zu Ende des Tages verspiesen haben wird würdigen indem er wenigstens den Namen des Gastgebers nenne. Dann steht Kurt neben zu und streckt seine Hand zur Besänftigung dem Gastgeber hin um den Namen, den er soeben erst erfahren hat, möglichst schnell loszuwerden und Lob einzustreichen, welch schlaues Kerlchen er doch sei. Geschmeichelt schleicht Kurt dann neben seinen Vater, der gerade dem Mann mit bleichem Gesicht mit Hilfe seines eisernen Griffs seinen Namen einschärft.


Blass ist Cousin Jean-Jack nicht nur wegen der einschüchternden Begegnung mit Kurts Vater Herold, sondern vor allem wegen dem Mutschnaps vom Grosi Katrin, die bis anhin noch nie einen laufen liess, bevor er nicht die Flasche Eierlikör pries. Man ziehe den Eierlikör den Eiern vom Stör vor musste man möglichst überzeugend von sich geben und dem konnte Katrin erst Glauben schenken, nachdem sie ihrem Opfer mehr als ein Gläschen eingeschenkt hatte und der Trinker eine lallende Aussprache angenommen hatte.


Nicht verwunderlich also, dass es dem Jean-Jack nun Ei-nerl-ei war, dass er beim fluchtartigen Verlassen des Gebäudes den Garderobenständer umriss. Ihm war schliesslich Sp-ei-übel und er wollte sich nur noch ins Gebüsch bücken.


Hinter ihm begann die Verwandtschaft aufgeregt durcheinander zu wuseln und versuchte Jacken wie Blusen wieder an ihren vorherigen Platz zurückzubringen.


Tommys Jacke schrie geradezu um Hilfiger, als sie von einer „Miss Sixty-Bricks-inside“ Tasche unter sich begraben wurde. Pepes Jeans, die er als Geschenk mitgebracht hatte aber Calvin zu klein waren, wurden bekleckert mit Konfitüre, die von einem Hohen Regal heruntergefallen war (Haute Konfitüre). Als Adi das sah musste er aus irgendeinem Grund an Weihnachtsgebäck denken. Vielleicht war es die Form des Fleckes, die Ähnlichkeit mit einem Zimtstern hatte oder aber auch der weisse Schimmel der Konfitüre die ihn an den Bart des Nikelauses erinnerte.


Als das Chaos kaum noch überschaubar war und jegliche Anweisungen von Hugo als Boss versaceten schickte Louis Vuitton alle, darunter auch Yves samt Laurent, zurück in den Speisesaal um die Sauerei selber aufzuräumen.


Die Verwandtschaft reihte sich ein wie zu einer Prada und setzte sich, ohne noch einmal zurück zu guccin an ihre Plätze an der grossen Tafel.












Fortsetzung folgt. Eventuell....


Tante Emma traf an ihrem Urlaub am Nil ganz überraschend auf Onkel Klötzli.

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