27.04.2010

Get high

Grössenwahnsinn – jetzt versteh ich endlich, wieso der nicht gut ist. Nicht dass ich mit meinen geschummelten 1.67 besonders häufig zu Grössenwahnsinn neigen würde. Nein, das tu ich wirklich nicht.

Aber letzten Freitag, da hats mich überfallen. Der Freitag, ja der Freitag hatte sich schon am frühen Morgen als super Tag herausgestellt. Aussicht auf gute Menschen und Musik waren gegeben und das nahende Wochenende setzte dem ganzen noch einen drauf.

Man muss vielleicht hinzufügen, dass einer der guten Menschen hauptverantwortlicher für das gute klingen der guten Musik war, aber das ist ja eigentlich schnurz. Diese ganzen Tatsachen hatten mich auf alle Fälle in ein absolutes Hoch katapultiert, aber ich wollte halt eben noch höher hinaus.
Genauer gesagt bis zur Clubdecke, was in erster Linie eigentlich kein Problem darstellte, weil ich dieser durch mein Hoch ja sowieso schon ziemlich nahe war.

Bitte hier nicht den Vergleich mit „an die Decke gehen“ anstellen, der wäre nämlich komplett falsch. Ich ging ja eigentlich eher down (bitte auch hier nicht an Depressionen sondern an das von Künstlern gerne aufgegriffene „get down“ denken).

Ja, ich war total down mit ihnen. Mit Musik und Musikern, dem Publikum, den lieben Menschen in meiner Umgebung, sogar mit dem Cider was ich vorher getrunken hatte, wobei das wiederum eher down in my Blase war.
Nur mit der Decke – mit der war ich nicht down.
Die war ja oben. Über mir! Da konnt ich noch so im Hoch sein, diese schweinische Decke würde über mir bleiben.

Aber berühren, ja berühren konnte ich sie, was ich auch tat und was sich im Nachhinein als grober Fehler herausstellen sollte.
Nachdem ich es nämlich der Decke so richtig gezeigt hatte, in dem ich sie mit einem meiner nassgeschwitzten Patschehändchen begrapscht hatte wollte ich das Ganze in einer stylisch wippenden Bewegung abschliessen, damit das ganze Deckenangefasse für den eventuellen Betrachter nicht ganz so bescheuert aussehen würde.

Wollte ich.
Schlussendlich lief das Ganze jedoch darauf hinaus, dass ich mir meinen Ellbogen mit voller Wucht auf eine heimtückische Eisenstange, die sich ungefragt auf dem Weg zwischen Decke und Geländer eingeschlichen hatte, gehauen habe.

Es ist echt ein Wunder, dass keine der an der Eisenstange befestigten Scheinwerfer sich durch die Erschütterung selbständig gemacht hat und auf einen Musiker gepoltert ist. Das hätte ein schönes Gemetzel auf der Bühne gegeben und wahrscheinlich wäre der ganze Schuppen auch noch abgebrannt.

Mein Ellbogen hingegen hatte weniger Glück. Jeder kennt das Gefühl, wenn man sich das Narrenbein anschlägt. Das ist kein schönes Gefühl.
Dass ich es im gleichen Zuge auch noch geschafft hatte, mir meinen Ellbogen blutig zu schlagen war die süsse Zuckerhaube auf dem dumpfen Schmerz, der mich durchfuhr.

Heute tuts übrigens immer noch weh, wenn ich den Ellbogen irgendwo abstütze und ich werde das Gefühl irgendwie nicht los, dass mir jetzt auf beiden Seiten ein Stück Knochen fehlt.

Jänu.

Hartmut kommt halt eben vor dem Fall, oder so.





Etwa so hab ich mich nach der Stangenattacke auch gefühlt.

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