25.03.2008

25.03.008
Hans Grat
Kennt ihr die Frühlingsdeppressionen? Nein, ich meine nicht Frühlingsmüdigkeit. Depressionen. So etwas, das einem dazu veranlasst daheim zu hocken und seinen Arsch auf der Couch platt zu sitzen. In meinem Fall, sich im Bett tot zu liegen.

Die hatte ich letztens und ich mochte es absolut ganz und gar überhaupt nicht. Es gibt nichts, was ich an mir mehr verachte als Schlechte Laune. Grummlig sein und Leute blöd anpöbeln geht ja noch. Das finde ich sogar ab und zu ganz amüsant. Besser gesagt, andere finden es amüsant, weil mich eh keiner so wirklich ernst nimmt und Leute dann meinen, ich mache nur Spass.

An dieser Stelle möchte ich kurz erwähnen, dass Bananenbauer kein Wort ist, das euch zum lachen bringen soll! Bananenbauer ist ein böses Schimpfwort in Litchi-Sprache. Aber ich glaube damit, dass mich Leute nicht allzu ernst nehmen habe ich mich schon irgendwie abgefunden.

Zurück zu meiner miesen Laune. Die war irgendwie ziemlich sporadisch. Manchmal war sie da, manchmal überhaupt nicht, dann wieder um so stärker um dann im nächsten Moment wieder ganz verschwunden zu sein.

Wenn ich unter Leuten war gings meistens noch. Da kann ich mich irgendwie aufraffen, weil ich es selber hasse, wenn jemand nur blöd da sitzt und ein Gesicht zieht als hätte er gerade an meinen Socken gerochen. Deswegen tu ich das nicht. Oder ich sag wenigstens was los ist und das mich die Leute in Ruhe lassen sollen.

Wenn ich dann allerdings Abends Heim kam war die Öde wieder da. Öde, alles sauöde und langweilig obendrauf. Total scheisse. Kacke. Überhaupt nicht bernerisch oder so... Einfach nur doof!

Und jetzt nimmts euch bestimmt alle extrem wunder, wieso ich denn so scheisse drauf war. So wirklich beantworten kann ich das auch nicht. Aber es muss irgendwas mit meiner Kreativität zu tun gehabt haben. Die war nämlich auch irgendwie weg während dieser Zeit.

Aber ich hab alles wiedergefunden. Alles was ich nie verloren hatte. Den Optimismus. Wer mich besser kennt hat von mir sicher schon zu hören gekriegt :"es gibt keine schlechten Zeiten, nur schlechte Optimisten". Dieser Meinung bin ich nach wie vor. Und pessimistisch war ich trotz mangelnder Lust an allem nie. Das ging mehr so Richtung gleichgültig. Aber immer mit der Gewissheit im Hinterkopf, dass alles wieder toll wird.

Und jetzt habe ich die Bestätigung. Zu verdanken ist das dem letzten Wochenende.

Ich könnt jetzt stundenlang über die Ereignisse plaudern, aber das lasse ich mal. Viel interessanter ist es, den Gefühlsablauf des Wochenendes zu schildern.


Das ganze fing eigentlich Donnerstag Mittag an. Und zwar mit Vorfreude. Naja, eigentlich war es mehr eine Phantasie als Vorfreude. Dann, Donnerstag Abend, die Phantasie wird zur Vorfreude und steigert sich ins Unermessliche. Dazu mischt sich eine gute Portion Erstaunen und ein ganz klein Wenig Stolz.

Freitag tagsüber ist die Freude dann wieder ziemlich abgeflacht und Gleichgültigkeit herrsch.

Freitag Abend. Die Vorfreude steigt wieder an. An den genauen Ablauf meiner Gefühle kann ich mich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr erinnern. Aber ich kann euch schildern, wie ich mich gefühlt hab, als ich morgens um 6 Uhr von der Jugendherberge in Baden nach Hause gestolpert bin.

In höchstem Masse Stolz, Glücklich, Musikalisch, mein Gott. Einfach WAU!PENG!WUHU!AIAIAIAIAIAI! und JIIIIHA zusammen.

Dann Samstag bis 12 Uhr waren die Gefühle immer noch die selben wie am Morgen. Keine Ahnung wie lange die angehalten haben, aber wahrscheinlich so lange, bis ich auf dem Board stand und ne Piste unter mir hinwegsauste. Beim boarden fühl ich mich sowieso immer ganz...hm..ganz weg irgendwie. Das kann ich nicht beschreiben.

Später am Abend fühlte ich mich dann ziemlich Verantwortungsbewusst, Amüsiert, Belustigt, toll und zu guter letzt wie eine Curlingkugel.

Aber vor allem fühlte ich mich müde.

Am nächsten Tag dann kamen die Gefühle Überlegenheit und Pistenorgasmus dazu. Ich habe letzteres selber immer für einen Mythos gehalten, musste aber feststellen, das dem nicht so ist.


So. Und was genau hat mir das alles gebracht? Freude. Freude auf die kommenden, vor allem musikalischen Ereignisse. Ich freu mich auf The Bosshoss, auf Johnossi, auf die Fuckadies, Auf die Tight Finks, aufs Greenfield und vor allem aufs Gräniche. Natürlich freue ich mich auch aufs BuLa.

Freunde, ich kann die Zukunft kaum erwarten! Und wisst ihr was?Irgendwann werde ich selber Konzerte spielen. Denn vor allem habe ich an diesem Wochenende gemerkt, wie sau viel mir die Musik bedeutet. Und wie gerne ich selber singe. Wie gerne ich vor Leuten stehe und sie unterhalte.

Ich gehöre in kein Büro. Ich gehöre da hin, wo mich alle Welt sehen kann. Und wenn es bis da hin noch dreissig Jahre geht. Mir scheiss egal. Denn die Musik ist in mir und hat lange genug darauf gewartet raus geholt zu werden. Also wundert euch nicht, wenn Simone plötzlich mal schöne statt schräge Töne von sich gibt.Ich will jetzt singen!


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